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Der Kanton Zug hat zu wenig Kiesgruben und Deponien

20. April 2018

Seit ich arbeite bewege ich mich auf dem Gebiet Bau. Und immer öfter ist das Thema Deponie oder Kiesabbau präsenter. Klar es betrifft auch viele Leute. Denn jeder der ein Bauvorhaben hat, sei es Strassenbau, Werkleitungsbau oder Gebäude, wird sicher einmal in einer Form Kies kaufen oder Aushub abführen.

Patrick Iten, Kantonsrat / Präsident CVP Oberägeri

Patrick Iten, Kantonsrat / Präsident CVP Oberägeri

Der Kanton Zug ist immer dichter besiedelt und die restlichen Freiflächen werden genutzt für Landwirtschaft oder sind gar geschützt. Das alles gibt immer mehr Grund um zu diskutieren. Und immer öfters wird auch politisch Einfluss genommen. Je mehr wir regeln umso negativer beeinflussen wir die freie Marktwirtschaft. Wir gehen so weit, dass der Abbau soweit reguliert wird, dass in einer Deponie erst wieder Kies abgebaut werden kann bevor die vorherige Grube wieder gefüllt ist. Oder es müssen Kiesgruben geschlossen werden da nicht mehr Kies abgebaut werden kann. So ist der Kanton Zug bereits heute eine Hochpreisinsel um Aushub zu deponieren oder Kies einzukaufen.

Oft wird Kies von aussen zugeführt was nicht verwunderlich ist, da es manchmal auch günstiger wird. Wiederum argumentieren die Gegner oft, dass zu viel Kies nach aussen transportiert wird. Aber das ist einfach begründet. Weil der Linth- und der Reussgletscher nicht die fertige Kiesmischung nach Norm bei uns abgelagert hat, werden die Überschusskomponenten unter den Kieswerken gehandelt.

Wenn eine Deponie aus einem bestimmten Grund nichts annehmen kann, muss man auf eine andere ausserkantonale Deponie ausweichen. Das hat zur Folge, dass der Transport teurer wird was jeder einzelne von uns bezahlen muss. Im Kanton laufen zurzeit grosse Bauprojekte wie die Tangente. Aber auch in naher Zukunft stehen noch grosse Projekte vor der Ausführung. So zum Beispiel die UCH, der ZVB Hauptstützpunkt oder die Strassen Sanierung Nidfuren – Schmitdli. Das heisst, dass die wenigen Deponien im Kanton Zug schnell an ihre Grenzen kommen. Dabei steht klar im Richtplantext, dass der Kanton langfristig genügend Deponieraum sichern muss. Und es steht auch dass neben dem Bedarfsnachweis auch ökologische (z.B. kurze Transportwege) und marktwirtschaftliche Kriterien zu berücksichtigen sind.

Oft werden solche Deponien auch gleich mit Abfalldeponien verglichen. Dabei ist ganz klar geregelt was auf den jeweiligen Deponien abgelagert werden darf. Und ich bin überzogen, aus meiner Erfahrung, dass der Kanton Zug eine der schärfsten Richtlinien für Deponien hat. Regelmässig muss man Proben vom Aushub machen, welcher abgelagert wird. Sogar wenn es Holzresten oder viele Wurzeln hat darf man den Aushub nicht mehr einfach auf die normale Deponie bringen, sondern er kommt auf die Inertdeponie welche wir im Kanton Zug auch nur noch eine haben.

Ich bin überzogen, dass auch wir im Kanton Zug Deponien und Kiesgruben bewirtschaften müssen. Nur so bleiben wir unabhängig. Wir halten so die Transportpreise tief und es ist zu dem viel ökologischer. Sobald eine Deponie aufgefüllt ist wird die Deponie wieder rekultiviert. Dies passiert heute viel besser als noch vor 30 Jahren, da man in diesem Bereich viel mehr Erfahrungen gesammelt hat. Und zudem darf man nicht vergessen, dass wir so Arbeitsplätze sichern können, vor allem auch für die Leute die nicht gerade in einem Büro arbeiten wollen.